Investment Approach

Die Kunst, nicht zu verkaufen

Autor: Leon L. Bensch

zuletzt aktualisiert am 6. August 2023

Die Rente ist (nicht) sicher

Norbert Blüm, Bundesminister für Arbeit und Soziales von 1982 bis 1998, ließ sich 1986 vor einer Litfaßsäule fotografieren. Auf einem Plakat stand der Slogan: „Denn eins ist sicher: Die Rente“. Daraus wurde der geflügelte Spruch „Die Rente ist sicher“. Obwohl Blüm das so nie gesagt hatte, steht fest, dass die gesetzliche Rente sicher ist. Alles andere als sicher ist aber weder die Höhe der Rente, noch die Tatsache, davon leben zu können. Die Generation der Baby-Boomer wird in den nächsten Jahren aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden und ein großes Loch in der Rentenkasse hinterlassen.

 

Die gesetzliche Rente wird früher oder später von dieser oder der nächsten Regierung gekürzt, in Form von (A) höheren Beiträgen, (B) Erhöhung des Renteneintrittsalters und (C) durch Absenken des Rentenniveaus. Fakt ist schon heute, dass die Divergenz zwischen Rentenbeziehern und Beitragszahlern immer größer wird. Die Rente wird zum Halten des Lebensstandards, an den man sich im Laufe seines Arbeitslebens gewöhnt hat, nicht ausreichen. Riester-Rente und Rürup-Rente sind gescheitert. Beides sind politisch verordnete, bürokratische und kapitalvernichtende Anlageklassen, an denen hauptsächlich die Versicherer verdienen, die die Produkte verkaufen, und nicht die Sparer, die das Geld eigentlich verdient haben.

 

Deshalb sollten wir möglichst früh beginnen, neben der gesetzlichen Rente und, wer sie hat, der betrieblichen Altersvorsorge, in eine Anlageklasse mit hohen Renditen zu investieren: Aktien. Wer sich mit Durchschnittsrenditen zufrieden geben möchte, für den eignen sich am besten Indexfonds. Wer eine höhere Rendite anstrebt, als sie der breite Markt normalerweise Anlegern zugesteht, und bereit ist, mit Chancen und Risiken umzugehen, der sollte strategisch vorgehen und unbedingt die Regeln des Investierens erlernen.

Strategische Planung

Warum ist eine Strategie beim Investieren so wichtig?

 

Sich ein Vermögen aufzubauen ist eine gute Sache. Und je früher man beginnt darüber nachzudenken, desto besser ist es. Denken wir an den Penny, der erst in der letzten Phase zu 10 Millionen Dollar wird. Der Kauf einer Immobilie, die Welt zu bereisen, sein Hobby zu finanzieren, oder einfach seine Rente aufzubessern, all das sind Dinge, die man mit Wissen, Disziplin und Geduld erreichen kann.

 

Wer eines Tages ein guter Investor sein wird, entscheidet sich nicht am Anfang einer Investorenkarriere. Manche Anleger halten sich für gute Investoren, weil ihre Investments glücklicherweise sich besser entwickeln und höhere Renditen abgeworfen haben, als die von anderen. Dabei sind sie möglicherweise in der Einschätzung ihres Risikos sehr nachlässig gewesen. Zwischen hohen Risiken und hohen Renditen besteht kein Zusammenhang. Wenn andere Realitäten eintreten, als die erwarteten, zeigt sich der Unterschied zwischen Investoren mit schlechtem Risikomanagement und Investoren, die Chancen und Risiken genau einschätzen können. Bei Investitionen über einen langen Zeitraum erzielen strategische Investoren mit einem guten Risikomanagement eine höhere Rendite als der breite Markt.

Vermögensaufbau ist leicht, aber nicht einfach

In Wertpapiere investieren und höhere Renditen zu erzielen, als der Markt, also besser zu sein als alle Marktteilnehmer im Durchschnitt, erfordert Zeit und Geduld. Aber: Der Vermögensaufbau in Eigenregie hat viele Vorteile. Es spart vor allem eine Menge Gebühren an Banken und Versicherer und erhöht damit das Eigenkapital, welches maßgeblich ist für die Wertsteigung von Vermögenswerten.

 

Die wichtigste Erkenntnis, wenn wir uns mit privatem Vermögensaufbau beschäftigen, ist, dass wir uns mit unseren finanziellen Ressourcen auseinandersetzen und selbst einen Weg finden, unser Vermögen zu schützen und an den Kapitalmärkten gewinnbringend anlegen. Nur wer eine Strategie hat, diese langfristig und konsequent umsetzt, kann sich von all den Kommentaren und Schlagzeilen in den Zeitungen, Online-Blogs, Websites, Werbeanzeigen, Charts und den Aufs und Abs an der Börse entkoppeln und lebt und schläft einfach ruhiger.

 

Wer genau weiß, was er tut, kann sein Handeln begründen und einschätzen. Dennoch geht es um mehr. Es geht meiner Meinung nach darum, ein Leben zu führen, das nicht ausschließlich auf Kapitalanlagen oder den Aktienmarkt gerichtet ist, obwohl der Vermögensaufbau zum Beispiel mit Aktien oder Fonds eine wichtige Säule sein sollte. Leben heißt auch, Dinge zu tun, die einem Spaß machen, gesund zu leben, Sport zu treiben und Familie und Freunde nicht zu vernachlässigen.

Autor: Leon L. Bensch für aktien-buddy.de erstmals veröffentlicht am 6. August 2023

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